IAA Frankfurt 2015

Hin und wieder sieht man auch bei den Zulieferern oder an abgelegenen Plätzen in den Messehallen interessante Dinge: Der Lebenszyklus heutiger Autos beträgt in der Regel etwa 7 Jahre bis zur Ablösung durch ein neues Modell und ca. 12 Jahre im Durchschnitt, bis ein einzelnes Fahrzeug nicht mehr fährt. Die verbaute Elektronik hingegen hat eine deutlich geringere Halbwertzeit. Es gibt deshalb diverse Ansätze wie auch im Auto die Elektronik immer auf dem aktuellen Stand gehalten werden könnte.

Der Qualcomm-Maserati Quattroporte GTS bietet statt der wenig überzeugenden Werkslösung einen riesigen, zentral angeordneten Bildschirm, auf dem sämtliche Funktionen per Touchscreen gesteuert werden können. Natürlich sind alle Infotainment-Systeme, digitale Anzeigen und elektronischen Assistenz-Systeme voll vernetzt und können grundsätzlich neu programmiert werden. Ein interessanter Ansatz.

Bei Renault gab es 2015 etwas weniger zu sehen. Zwar hatte man erneut seinen Messestand mit "Hügel" aufgebaut, Studien gab es 2015 aber keine zu sehen ... Dafür gab es wieder Sitzeier, die zum Verweilen animieren sollten.

Enorm innovativ und das seit den 80er Jahren ist auch die schweizer Firma Rinspeed. Seit ca. 1980 wird jedes Jahr eine Studie vorgestellt. 2015 war dies der Rinspeed Budii, der auf einem BMW i3 basiert, aber optisch und technisch deutlich eigenständig daherkommt. Der "transurbane SUV" soll "personifizierbar, lernend und autonom" sein (Werbetext), kommt äußerlich aber noch vergleichsweise normal daher. Der Clou im Innern ist die Verstellmöglichkeit für das Lenkrad! Wenn der Beifahrer 'mal ans Steuer möchte ...

An anderer Stelle auf der Messe konnte darüber hinaus auch noch die '2014er Rinspeed-Studie XchangeE besichtigt werden.

Ganz großes Kino gab es in Halle 11 bei Rolls-Royce: Die Engländer fahren derzeit auf einer Erfolgswelle und bauen ihr Modellprogramm weiter aus. 2015 bekam auch das kleine Modell, der Rolls-Royce Ghost, einen Cabrio-Ableger, der jedoch mit seinen äußerlich sichtbaren Holz-Applikationen auch von Herstellern edler Jachten kommen könnte. Technisch ist der Rolls-Royce Dawn allerdings mit seinem geschlossenen Pendant identisch (V12, 6,6 Liter, 570 PS), was aber kaum Gejammer erzeugen sollte.

Ansonsten gab es rund um die Halle wieder eine Menge von "fahrenden Ausstellungs- und Probefahrzeugen, die teilweise mit sehr ausgefallenen Farbkombinationen daherkamen ...