Schloss Bensberg Classics 2010
10. - 12. September 2010 | Schloss Bensberg Classics 2010 |
Deutschland |
Der zweite Concours d'Elegance auf Schloss Bensberg bei Köln hielt, was der erste versprach. Das Engagement des den Concours veranstaltenden Volkswagen-Konzern wurde ein wenig zurückgenommen. Schade eigentlich (für uns), dieses Jahr gab es keine Armada von Bentley und Lamborghini, die aus der Nähe besichtigt werden konnten. Etliche Besucher dürften dies jedoch als wohltuend empfunden haben. Haken wir kurz die Kritik ab: Nach wie vor ist auf dem Hof vor dem Schlosshotel noch etwas Platz. Ein paar mehr Autos dürften es schon sein. Dies könnten auch die Teilnehmer der gleichzeitig ausgetragenen Rallye Historique sein, aber eine Verbindung der beiden Events findet faktisch nicht statt, zumal die Teilnehmer der Rallye hinter dem Hotel parken, was etliche Besucher möglicherweise nicht wußten. Zwar ist der Weg durch das Hotel frei, aber es gibt keine Schilder, man muss sich erst in das Hotel trauen und an einer Reihe von grimmig dreinblickenden Sicherheitskräften vorbeilaufen. Überhaupt steht das Medieninteresse in einem merkwürdigen Verhältnis zur Besucherschar. Mehr als ein paar Hundert Schaulustige dürften es am Sonntag, als wir vor Ort waren, nicht gewesen sein. Der Veranstalter nennt insoweit auch nur "zahlreiche" Besucher. Schade allerdings, denn die Güte des Gebotenen hätte definitiv ein paar Tausend zahlende Besucher verdient gehabt. Diese könnten dann mit eigenem Oldtimer aber nirgend parken, denn Besucher-Parkplätze gibt es praktisch nicht. Die wenigen vorhandenen sind "VIPs" vorbehalten, die mit schweren Phaetons und Audi A8 durch die Gegend geschaukelt werden. Ach ja: Am Sonntag fing es während der Siegerehrung an wie aus Eimern zu schütten, etwas besseres Wetter wäre wünschenswert. Das war's denn auch schon mit Kritik. Der positive Eindruck überwiegt denn auch deutlich: Die präsentierten Automobile sind durchgängig allererste Sahne und der Eintritt beträgt nur 7 Euro inklusive der 108 Seiten starken Hochglanz-Broschüre, in der die Teilnehmer ausführlich beschrieben sind! Absolut nachahmenswert! Als kleines Kuriosum am Rande gibt es auf der Veranstaltung für kleines Geld im Schatten des 5-Sterne-Hotels original Currywürste vom Volkswagen-Werk in Wolfsburg. Doch nun zu den Haupt"personen". Viel Spaß! In den 30er Jahren wurden die wenigsten Automobile exportiert. Die Globalisierung steckte noch nicht einmal in den Kinderschuhen. Trotzdem wurden natürlich immer auch einige Fahrzeuge ins Ausland verkauft. So erwarb Captain E.G. Attenborough seinen Alfa Romeo 6C 1750 GTC vom Stand der Londoner Motor Show 1932 weg, ließ diesen aber bei der Londoner Firma Freestone & Webb mit einem offenen Roadster-Aufbau versehen, was das unten zu sehende Automobil zu einem echten Einzelstück macht. Etwas häufiger wurde da schon der Alfa Romeo 8C 2300 Le Mans mit Touringaufbau (Chassis-Nr. 2311248) gebaut. Das schwarze Modell von 1934 ist sehr original erhalten und wurde in Rennen eingesetzt. Nur Blickfang waren hingegen zwei Bentley, die den Eingang des Hotels zierten. Ein Bentley 8-Litre Saloon, der würdig gewesen wäre, ebenfalls am Concours teilzunehmen, und ein nagelneuer Bentley Mulsanne. Etwas Werbung muss eben doch sein. Natürlich waren aber auch zwei Bentley in der Wertung des Schönheitswettbewerbs. Das aus unserer Sicht interessantere Fahrzeug war ein Bentley Speed Six. Läßt allein die Nennung dieses Namens Autokennern bereits das Wasser im Mund zusammen laufen, so stellt sich geradezu unstillbarer Hunger ein, wenn man gewahr wird, dass der unten stehende Torpedo mit Barker-Aufbau dereinst Malcom Campbell gehörte, der seinen Aufbau mit aerodynamischen Kotflügeln im Stile seiner Bluebird-Weltrekordfahrzeuge bestücken ließ. |
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