Rolls-Royce Silver Cloud III

1962 erschien die letzte Evolutionsstufe des Silver Cloud mit der Zusatzbezeichnung 'III'. Äußerlich war das neue Modell problemlos an der neuen Front mit Doppelscheinwerfern und nach vorne unten gewanderten Blinkern erkennbar. Unter der Haube hatte sich nicht viel getan (V8 mit 6230 ccm; Trommelbremsen, Kastenrahmen), was vernehmbare Kritik der internationalen Journalie nach sich zog. Den Kunjden war es egal, was zum einen ein Verdienst der zeitlosen Karosserie von John Blatchley gewesen sein dürfte. Immerhin gab es auch eine um 7% höheren Output des nach wie vor leistungsmäßig nicht bezifferten Motors.

Neu war auch, dass nicht für die Bentley-Ableger, sondern auch für die Rolls-Royce-Variante des Silver Cloud III mit kurzem Radstand die besonders gelungenen Coupé- und Cabriolet-Versionen lieferbar waren. So gab es neben dem eindrucksvollen Silver Cloud III Drophead Coupé von H.J. Mulliner (Design-Nr. 2007 = 38 Exemplare) ab 1963 auch eine Neuinterpretation des Drophead Coupé von Vilhelm Kronen, gebaut zunächst bei Park Ward, nach dem Zusammenschluss mit H.J. Mulliner bei der H.J. Mulliner Park Ward Ltd. Dieses nach den damaligen Maßstäben strenge und moderne zweitürige Cabriolet (Design-Nr. 2045) mit geraden Linien wurde an der Front jedoch im Sinne des Silver Cloud III revidiert und erhielt ebenfalls Doppelscheinwerfer (98 Exemplare). Diese waren allerdings leicht versetzt angeordnet, was dem Wagen schnell den Spitznamen "Chinese Eyes" eintrug. Erstmalig gab es auch eine Coupé-Version des Koren-Designs (Design-Nr. 2041). Darüber hinaus gab es einen sportlichen Viertürer-Saloon, der auch als Flying Spur verkauft wurde (Design-Nr. 2042 = 52 Exemplare). Somit wurden insgesamt 302 Exemplare des Silver Cloud III mit Sonder-Karosserien von H.J. Mulliner Park Ward eingekleidet. Zusätzlich gab es noch Sonderaufbauten von James Young, der 20 Chassis mit einer 4-door Saloon-Karosserie (Design-Nr. SCV100) versah und ganze 6 Exemplare mit einem zweitürigen "Saloon Coupé"-Aufbau (Design-Nr. ebenfalls SCV100).

Bei den Silver Cloud III mit langem Radstand gab es zusätzlich 47 weitere Sonderaufbauten, von James Young (Design-Nr. SCT200 = 2-door; SCT100 = 4-door = 42 Exemplare) und 5 Exemplare mit Bodywork von H.J. Mulliner Park Ward (Design-Nr. 2033): Die 328 Sonderaufbauten waren zwar eine beeindruckende Anzahl, konnten jedoch nicht darüber hinweg täuschen, dass die Zeit der Sonder-Karosserien sich zusammen mit dem Kastenrahmen dem Ende zuneigte. Immerhin wurde aber die Produktion des Chassis des Silver Cloud III noch bis Anfang 1966 weitergeführt, obwohl schon 1965 der Nachfolger Silver Shadow vorgestellt worden war, damit noch alle Kunden, die einen Sonderaufbau bestellt hatten, bedient werden konnten.