Strohm

Werner Strohm hatte für eigene Zwecke ein Kit-Car eines bekannten Herstellers aufgebaut, war mit dem Ergebnis jedoch nicht zufrieden. Er begann deshalb offiziell am 1. Oktober 1988 mit dem Bau eines eigenen Sportwagens auf einem eigenen Rahmen mit Motor und Fahrwerksteilen des Renault Alpine. Die Außenhaut wurde dem Lamborghini Countach nachgebildet, dem wohl extremsten Sportwagen seiner Zeit.

Das Vorhaben wurde professionell angegangen. Als erstes wurden zwei Ingenieure mit der Entwicklung eines allen TÜV-Vorgaben entsprechenden Rahmens beauftragt. Die Serientauglichkeit wurden aufwendig auf einem Hydropulser des TÜVs München, der eine Belastung von 200.000 Kilometern simulierte, bewiesen. Die Karosserie wurde später aus GFK von einer Zuliefererfirma gefertigt. Strohm war es wichtig, dass eine spätere Serienfertigung möglich sei, weshalb er alle Teile aufwendigen Prüfungen durch den TÜV unterzog und von vornherein keine Einzelabnahme anstrebte. Der Lohn der Mühe war eine Serienzulassung für den schließlich "De Rella" (Der Replika aus Laichingen) genannten Sportwagen. Der Motor aus der Alpine wurde beim Tuner Gronemeier in Hagen von 200 auf 250 PS getunt, der Innenraum wurde mit Leder, elektrischen Fensterhebern und einer Alpine-Steroanlage ausgesprochen wohnlich ausgestattet. Strohm hatte einen alltagstauglichen, zuverlässigen und wartungsfreundlichen Sportwagen mit einer aufsehen erregenden Karosserie und nicht zuletzt ansprechenden Fahrleistungen (angegebene Höchstgeschwindigkeit: über 240 km/h) gebaut.

1990 wurde das erste von insgesamt 29 Exemplaren fertig gestellt. Es folgten 28 weitere zu einem Stückpreis von zuletzt 130.000,- DM. Leider erkrankte Werner Strohm 1994 an Leukämie, was 1995 zum Produktionsstopp und 1998 zum Auszug aus der Produktionshalle und der endgültigen Einstellung der Produktion führte. Der Firmengründer verstarb 2001 an den Folgen seiner Krankheit.