Bolwell

Ab ca. 1958 bauten Graeme und Campbell Bolwell aus Australien kleine, leichte Rennwagen für eigene Renneinsätze. Später werden diese Modelle Mk 1, Mk 2 und Mk3 genannt. Zu einem Geschäft wurde die Rennerei 1962. Die Brüder boten nunmehr einen Mk IV genannten Renner als Kit-Car an, der nur 169,- australische Dollar kostete. Den Motor musste der Kunde jedoch selbst mitbringen. Es kamen daher Maschinen von Ford, Holden und Peugeot zum Einsatz im Mk IV. 1965 wurde ein Coupé mit Fastback-Heck im Stile des Jensen Interceptor präsentiert, welches Mk V genannt wurde und immerhin 75 Mal verkauft werden konnte. Zusätzlich gab es einen Rennwagen mit der Bezeichnung Mk VI, der jedoch trotz sportlicher Erfolge ein Einzelstück blieb.

Von 1967 bis 1972 wurde dann der Mk VII mit Holden-Sechszylinder produziert, der sich als das erfolgreichste Modell der Markengeschichte erweisen sollte. Über 400 Exemplare dieses Sportwagens wurden gebaut. Zusätzlich gab es von 1969 bis 1975 den Mk VIII Nagari, einen schicken Sportwagen mit 5,0- oder 5,7-Liter-Maschine von Holden, der mit 220 bis 290 (SAE-)PS bei weniger als einer Tonne Gewicht buchstäblich die Straße aufrollte. Der Wagen hatte mit 6.200,- australischen Dollarn allerdings auch einen sehr ambitionierten Preis, der 1971 in etwa dem eines Porsche 911 in Australien entsprach. Leider gab es kein Happy-End für die Bolwell-Brüder. Drastisch verschärfte Zulassungsbestimmungen nach der Ölkrise und neue Sicherheitsgesetze mit Crash-Vorschiften sorgten für den Konkurs im Jahr 1975, von einem merkwürdigen Sportwagen mit VW-Technik namens Mk IX Ikara einmal abgesehen.

Man wandte sich deshalb dem Bau von Booten, LKW-Führerhäusern und Kinder-Flugsimulatoren zu. 2008 meldete sich Bolwell überraschend auf der Bühne der Autohersteller zurück. Für 2009 ist die Auslieferung des 'New Nagari' angekündigt.