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Ford (USA) GT40 MK I (VIN P/1073)
Ford (USA) | GT40 MK I (VIN P/1073) (1964-69) | USA |
Die Geschichte des Ford GT40 mit der Chassis-Nr. 1073 ist recht verworren: Am 10.11.1967 wurde P/1073 zunächst als nacktes Chassis mit diversen weiteren Einzelteilen an Terry Drury aus Rainham / England ausgeliefert. Drury kaufte einen neuen 289er-Motor und ein ZF-Getriebe hinzu und komplettierte damit P/1073. Der Wagen hatte damals ein Bronze-farbenes Äußeres. Bei der British BOAC '500' Weltmeisterschaft erfolgte der erste ernsthafte Einsatz. Nach 91 Runden Renndistanz mussten Drury und Keith Holland (2. Fahrer) jedoch aufgeben, weil der Motor Öl verlor. Beim zweiten Einsatz beim 1000-Kilometer-Rennen von Monza 1967 hatte Drury, dieses Mal mit Beifahrer Terry Sanger an seiner Seite. nicht mehr Glück: Jo Sifferts Porsche 908 verlor Öl, welches Drury aufs Helmvisier geschleudert wurde. Dieser hatte bald keine Sicht mehr und verlor den Wagen bei hoher Geschwindigkeit. Das Rennen endete für ihn in einer Crash-Barriere. Die beiden als enthusiastisch beschriebenen Engländer ließen sich jedoch nicht entmutigen und brachten den reparierten Wagen auf einem Hänger und schließlich per Fähre nach Sizilien zur Targa Florio 1967. Dort wurde der Wagen zu einem Preis von nur 10,- Pfund Sterling Weiß lackiert, was jedoch erneut kein Glück brachte. P/1073 schied nach 5 von 10 Runden auf dem Straßenkurs aus. Die erste Zielankunft konnten die beiden Fahrer am 19. Mai 1967 beim 1000-Kilometerrennen des ADAC auf dem Nürburgring vermelden. Weiter ging es mit dem 1000-Kilometer-Rennen von Spa Francorchamps, wo erneut ein Ausfall wegen einer gebrochenen Aufhängung zu beklagen war. Im Juni 1968 verkaufte Drury den Wagen an Ron Fry, einen bekannten Club-Racer in England, der seinerseits weiteres Pech mit P/1073 erfahren sollte: Zunächst gewann er mit dem nunmehr rot lackierten Wagen sein erstes Rennen in Castle Combe am 13. Juli 1968. Es folgten ein zweiter Platz am 4. August desselben Jahr in Thruxton und zwei weitere Siege in Silverstone. Am 1./2. September 1968 ereilte Fry mit seinem GT40 jedoch das Schicksal: Während des Rennens zur Guards Trophy in Brands Hatch verunfallte Fry so stark, dass Fry zu Reparaturzwecken ein neues Chassis bei JW Automotive bestellte. Seine Familie zwang Fry schließlich dazu, dem Rennsport zu entsagen. Er kam auch nicht mehr dazu, die Reparatur zu vollenden. Statt dessen verkaufte er das Original-Chassis am 15. März 1969 für nur 75,- Pfund an Karl Davis aus Bristol, während das neue Reparatur-Chassis mit sämtlichen weiteren Komponenten an Dennis Leech, einen Club-Rennfahrer aus Exeter ging. Dieser wiederum gab am 09. Februar 1969 alles an den GT40-Eigner Bryan Prynn aus Oxfordshire weiter. Prynn seinerseits ging den Wiederaufbau von P/1073 an. Er baute den Wagen mit Hilfe eines "Body Clips" von Paul Hawkins für 225,- Pfund und einer Reihe von Teilen seines GT40, Chassis P/1006 wieder auf. Der Wagen war anfangs orange/schwarz lackiert und besaß ein verbreitertes Heck sowie breite Alu-Räder auf der Hinterachse. Dieser Fahrzeug wird heute P/1073A genannt und ist auf den Fotos zu sehen. Das verunfallte Original-Chassis soll ebenfalls noch existieren und möglicherweise zu einem Komplettfahrzeug aufgebaut worden sein. Dieses Fahrzeug wird heute im Allgemeinen als P/1073B bezeichnet. P/1073A wurde am 22. Februar 1970 an Glynis Childs aus Much Wenlock / Shropshire verkauft, der Michael Wright zwischen 1970 und 1971 als Fahrer einige Bergrennen mit ihm bestreiten ließ. 1979 ging der Wagen an Martin Johnson aus Newton-le-Willows, der P/1073A jedoch nur selten genutzt haben soll. Am 13. April 1982 wurde der GT40 an den GT40-Sammler George Stauffer veräußert. Ronnie Spain hatte den Kauf vermittelt. Es folgte eine zweijährige Restauration durch Jeff Sime, während der Besitz erneut wechselte. Nick Soprano aus White Plains / New York wurde neuer Eigentümer. Der zwischenzeitlich wieder rot lackierte Wagen kam dann zu Peter Kaus in seine fantastische Rosso-Bianco-Sammlung, wo auch unsere Fotos entstanden. 2006, kurz nach der Schließung der Sammlung für die Öffentlichkeit, wurde P/1073A über das Auktionshaus Bonhams zu einem Estimate von ca. 700.000,- US-Dollar angeboten. Später tauchte der Wagen - zwischenzeitlich dunkelblau mit weißem Streifen und mit dem Kennzeichen 'TAW 11H' (GB) - bei einigen Veranstaltungen des historischen Motorsports auf. |
Technische Daten / Specifications:
Fahrwerte / Performance |
Maße / Measures |
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km/h | 300 | kg/leer | 1097 | |
0-100 km/h (sek) | ca. 5,0 | Maße (mm) | ||
Verbrauch (L/100 km)(faq) | 30,0 | Radstand (mm) | 2413 | |
Motor / Engine |
Präsentation / Presentation |
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Zylinder | V8 | Kaufpreis (1967) | ab 5.900,- Pfund | |
Hubraum (ccm) | 4728 | Stückzahl | 48 (MK I Comp.) | |
Leistung (PS) | 390 | Debüt | Flughafen Heathrow, 1. April 1964 | |
bei Nenndrehzahl (U/min) | 6250 | Design | Eric Broadley (Lola/Ford) / Roy Lynn (Ford) |
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Vorgängermodell | Nachfolgemodell | |||
Rekorde | Testberichte (faq) | Auto Motor Sport 26/1966, S.30 ET Oldtimer Markt 1/1999, S.8 His AutoBild Sportscars Supersportler 2016, S.62 VT Motor Klassik 2/1994, S.46 His |
Tuning | Internet |
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