Mercedes-Benz Auto 2000 Diesel

So recht entscheiden mochten sich die Techniker des Nobelherstellers jedoch nicht. So wurde nicht nur eine einfache Studie, sondern eine Studie mit drei Möglichkeiten der Motorisierung vorgestellt. Die Karosserie leitete sich gut sichtbar von der S-Klasse der Baureihe W 126 ab. Als Ausgangsmotor gab es einen 3,5-Liter-Achtzylinder, der es auf 150 PS brachte. Bei diesem wurden jedoch Zündung, Einspritzung und Leerlauf durch einen Computer gesteuert. Zudem konnte dieser bei Bedarf, bzw. bei 'Nichtbedarf' zwei oder sogar vier Zylinder abschalten. Das Ergebnis war ein Durchschnittsverbrauch von nur 10,1 Litern auf 100 Kilometer, was für eine Luxuslimousine des Jahres 1981 und auch des Jahres 2000 ein hervorragender Wert war.

Noch besser konnte es natürlich der Sechszylinder-Diesel, der im Mittel auf nur 8,2 Liter kam. Zwei kleine, hintereinander geschaltete Turbloader machten es möglich. Um dem penetranten Arbeitsgeräusch beizukommen, wurde der Motor zudem gekapselt.

Die dritte Variante war dagegen mehr als futuristisch. Eine Gasturbine sollte unter der Motorhaube Platz finden, die ebenfalls nur einen Verbrauch von 10,2 Litern durchschnittlich aufweisen sollte. Dabei verhagelte der Stadtverbrauch allerdings die Bilanz. Bei 90 km/h und bei 120 km/h lagen die prophezeiten Verbräuche sogar noch unter denen des Diesels! Nicht nur damals waren aber unter anderem die hohen Arbeitstemperaturen von ca. 1300 Grad Celsius ein Problem. Befürworter machten jedoch auf prinzipbedingte Vorteile aufmerksam. Neben dem vibrationsfreien Lauf und dem günstigen Drehmomentverlauf waren dies zum Beispiel das geringe Gewicht, der minimale Wartungsaufwand und vor allem die Vielstofffähigkeit. Warten wir es also ab, ob die Gasturbine im Automobil nach dem Ende des Öls Ihre Chance bekommt.

Interessante Details waren darüber hinaus eine seitlich befestigte Motorhaube und die große gläserne Heckklappe. Auf den Fotos des Mercedes-Benz Auto 2000 ist der Dieselmotor eingebaut.