Fiat 500 A "Topolino" Limousine

In den 30er Jahren herrschten in Europa Despoten schlimmster Art, die sich teilweise mit irrwitzigsten Versprechungen die Gunst des Volkes sicherten. In Deutschland tönte Adolf Hitler zur Eröffnung der Automobil-Ausstellung in Berlin 1936, er werde einem "deutschen Volkswagen" zum Durchbruch verhelfen. In Italien hatte der Duce da gut lachen. Seit dem 07. Mai 1936 gab es nämlich bereits den ersten echten Volkswagen der Welt, den Fiat 500, oder, wie die Italiener den Kleinwagen ob seiner Ähnlichkeit mit der neuen Comicfigur aus dem Hause Disney nannten: "Topolino" ("Mäuschen"). Das Lastenheft, welches Senator und Fiat-Eigner Giovanni Agnelli, vorgegeben hatte, wies denn auch ähnliche Eigenschaften aus, wie der spätere 'Volkswagen' aus Deutschland.

Chefingenieur Dante Giacosa war nämlich vorgegeben worden, einen sparsamen Kleinwagen zu einem Verkaufspreis von 5.000 Lire zu entwickeln. Das letztlich vorgestellte, schlicht Fiat 500 genannte Wägelchen kostete bei der Präsentation zwar dann immerhin 8.900,- Lire, aber selbst dieser Betrag lag noch deutlich unter dem Verkaufspreis anderer einfacher Fahrzeuge.

Die Konzeption überzeugte denn auch auf ganzer Linie: Die strömungsgünstig anmutende Karosserie erinnerte an den Fiat 1500, der leicht vor der Vorderachse platzierte Motor und das Getriebe übertrugen die Kraft per Gelenkwelle auf die Hinterräder. Die zwei Passagiere saßen günstigerweise genau zwischen den beiden Achsen. Weitere bemerkenswerte Konstruktionsmerkmale zeichneten den Topolino aus: Dank Thermosiphonkühlung konnte auf eine Wasserpunmpe verzichtet werden, der oben liegende Tank machte eine Benzinpumpe überflüssig.

Bis 1938 wurden die Limousine und eine Cabriollimousine ausgeliefert, die südlichen Temperaturen machten letztere jedoch zum eindeutigen Favoriten der Käufer. Die geschlossene Variante fiel ersatzlos weg.