Opel Grand Prix Rennwagen 12,3 Liter

Dieser Rennwagen war laut Opel-Ausstellungstafel der hubraumstärkste Opel der Firmengeschichte. Beim Großen Preis von Frankreich 1914 fuhr u.a. Carl Jörns diesen Typ und belegte Rang zehn. Er basierte auf dem Grand Prix-Rennwagen des Jahres 1913 und verfügte wie dieser über eine revolutionäre Motorentechnik mit vier hängenden Ventilen pro Zylinder. Die 12,5 Zentimeter im Durchmesser messenden Kolben legten pro Kurbelwellenumdrehung fast einen halben Meter Strecke zurück. Eine solche Auslegung verbot selbstverständlich hohe Drehzahlen. Trotzdem legten die Kolben stolze 24 Meter pro Sekunde zurück, was dem Wert heutiger Spitzenmotoren entspricht.

Bedingt durch den Ausbruch des ersten Weltkrieges wurde der Wagen unter Carl Jörns erst 1922 eingesetzt und gewann bei den damals sehr beliebten Strandrennen auf der dänischen Insel Fanö 1922, 1923 und 1924 sowie etlichen Berg- und Flachrennen. Hierbei wurden jeweils speziell angepaßte Karosserien verwandt.

Das Fahrzeug wurde von 1998 bis 2001 aufwendig restauriert. Der hubraumstärkste Opel aller Zeiten dürfte der GP-Rennwagen jedoch nicht gewesen sein: Bereits 1906 wurde ein Opel mit 24 Litern Hubraum aus nur vier Zylindern von Jörns beim Semmering-Rennen eingesetzt.