Tyrrell P 34/0

In der Formel 1-Saison 1976 schockte Ken Tyrrell die Konkurrenz mit der Präsentation eines sechsrädrigen Rennwagens. Tyrrell-Techniker Derek Gardener bekniete seinen eher konservativ eingestellten Chef zehn Monate lang mit der Idee eines sechsrädrigen Formel 1-Autos.

Die Konzeption versprach einige Vorteile gegenüber herkömmlichen Rennwagen: Die vier zehn Zoll kleinen Räder vorne brachten mehr Gummi auf die Straße als zwei Dreizehnzöller, sie erzeugten weniger Luft-Turbulenzen und ließen sich bei geringerer Spurbreite vollständig in die scharf reglementierte Karosserie einbeziehen. Dies verbesserte den Luftwiderstand allerdings weniger als gedacht, weil die Hinterräder gleich groß blieben und die Stirnfläche des Autos deshalb gleich blieb. Nachdem es aber mit der komplizierten Aufhängung, dem Lenksystem, dem schwierigen Bremskraftausgleich, den hohen Lenkkräften und kleinen Federwegen zu Schwierigkeiten kam, überwogen die Nachteile.

Dennoch war die Konkurrenz spätestens nach dem Doppelsieg beim Grand Prix von Schweden 1976 vor den sieggewohnten Ferraris beeindruckt: March mit dem March-Ford 771P und Williams mit seinem Williams FW 07 B entwickelten unverzüglich eigene sechsrädrige Rennwagen (jeweils mit vier Rädern hinten), die jedoch nie zum Einsatz kamen. Tyrrell selbst stellte für die Saison 1977 wieder einen konventionellen Rennwagen mit vier Rädern vor, den Typ 008. Fahrer 1976 waren Patrick Depailler und Jody Scheckter.