Bugatti (F) Typ 57 SC Atlantic

1935 hatte der junge Jean Bugatti den neuen Typ 57 S für den Pariser Autosalon mit einem ganz besonderen Karosserie ausgestattet. Ein geschlossener Aufbau mit Hufeisen-Kühler und mittiger Nietenreihe von der Front bis zum herrlichen Heck. Offiziell wurde der Wagen "Competition Coupé genannt, doch später war vom Aérolithe die Rede. Um das Material der Karosserie rankten sich die wildesten Gerüchte: Die Nietenreihe verleitete einige Leute nämlich zu der Mutmaßung, dass der Aufbau aus Elektron gefertigt sei, was zum damaligen Zeitpunkt noch nicht zu schweißen war. Später gab es die nur in Details veränderte Karosserie auch serienmäßig, genannt Atlantic.

Nur drei Kunden wählten diesen unglaublichen Aufbau mit dem über die ganze Fahrzeuglänge gehenden Nietenkamm. Der atemraubende Wagen wurde 1936 präsentiert und war zunächst als Modell 'S' ohne Kompressor vorgestellt worden. Einige Kunden ließen später jedoch den Kompressor nachrüsten. Die Türen waren ein gutes Stück in das Dach eingelassen, um den Einstieg in den sehr niedrigen Wagen zu erleichtern. Das Modell mit dem Kennzeichen DH-00-79 wurde von Paul Russell and Company in den 90er Jahren restauriert und durch den Dänen Eric Koux zum 'Atlantic' umgebaut. Das zweite Modell mit dem Nummenschild '1939' gehört ebenfalls zu den "Koux-Atlantics". Insgesamt sechs Atlantic wurden auf Basis der Fahrgestelle eines Typ 57 Ventoux oder Typ 57 Galibier nachgefertigt. Sie werden insoweit als "Recreation" ("Wiederauferstehung") bezeichnet.

Für die Fotos des kupferfarbenen Atlantic-Modells bedanken wir uns herzlich bei Peter Madle (www.madle.org).