Bugatti (F) Typ 55 Grand Sport

Vielleicht das Meisterstück von Jean Bugatti war der 1932 präsentierte Typ 55. Bugatti nahm einige überzählige Chassis der Typen 45 bzw. 47 und pflanzte das nur leicht in der Leistung zurückgenommene Triebwerk des Typ 51 hinein. Das ganze versah er mit einer wundervollen Roadster-Karosserie mit tiefen Türausschnitten und langen schwungvollen Kotflügeln. Zu dem fantastischen Äußern kamen Fahrleistungen, die über alle Zweifel erhaben waren. Bei Geschwindikeiten über 130 km/h wurde das Geräusch des Kompressor-Antriebes so hochfrequent, daß es das menschliche Ohr kaum noch wahrnahm und man hatte das Gefühl, in einem schnellen Flugzeug dahinzugleiten. (zit. nach Motor Sport Juli 1932)

Das blaue Exemplar von der Techno Classica Essen 2008 ist jenes Exemplar mit der Chassis-Nummer 55208, welches 1934 unter den Privatfahrern Charles Brunet und Freddie Zehender beim 24-Stunden-Klassiker in Le Mans an den Start ging. Der Wagen war vom Werk mit der Grand Sport Roadster-Karosserie von Jean Bugatti ausgeliefert worden und lag bis zur 75. Runde an fünfter Stelle, bevor er in eine Kollision mit einem verunglückten Auto verwickelte wurde und ausschied.

Auf der Bonhams-Auktion am 10. Mai 2008 in Monaco kam das blaue Modell unter den Hammer und erzielte ein akzeptables Ergebnis von EUR 2.097.500,-.

Seit Anfang des 21. Jahrhunderts gab es exakte Kopien des Typ 55 Grand Sport, die die früheren Replikas von De La Chapelle und Saga weit in den Schatten stellten. Einige der besten Nachbauten bzw. 'Recreations' kamen von der südamerikanischen Firma 'Pur Sang'. Das rote Modell ist so ein Neuaufbau, Der Hersteller ist hier aber unbekannt.