Maserati Quattroporte "Frua"

Dieses schöne nur in zwei Exemplaren gebaute Automobil von 1971 nahm einige Design-Elemente des späteren Quattroporte der zweiten Serie vorweg. Erbauer Pietro Frua hatte den Wagen auf dem Salon in Paris 1971 und auf dem Genfer Autosalon 1972 präsentiert, konnte jedoch die neuen Machthaber von Citroën bei Maserati nicht zu einer Serienfertigung bewegen. Statt dessen wurde der völlig verunglückte Quattroporte der Serie II gebaut, dem jedoch kein langes Leben gegönnt war.

Dabei hatte es durchaus gute Gründe gegeben, den 4 Porti zu bauen. Frua setzte auf dem verlängertem und verbreiterten Chassis des Maserati Indy auf und schneiderte eine zwar große, aber auch geräumige Karosserie mit zehn (!) zu öffnenden Seitenfenstern darüber. Die Scheinwerfer waren halb verkleidet, was in den 70ern der Inbegriff der Sportlichkeit war. Die Technik des Prototyps und die Inneneinrichtung stammte natürlich ebenfalls weitgehend vom Maserati Indy.

Nachdem Frua jedoch nicht den Zuschlag für die Fortentwicklung des Wagens zur Serienreife erhielt, verkaufte er den Wagen 1974 nach Spanien. Möglicherweise sogar an Juan Carlos Alfonso Victor Maria de Borbon Y Borbon-Dos Sicilias, besser bekannt ab 1975 als König Juan Carlos I. von Spanien. Die Historiker sind sich da nicht völlig einig... Der Preis entsprach ungefähr dem eines Rolls-Royce Silver Shadow jener Zeit. Der ab 1968 angestiegene Einfluss von Citroën zeigte sich allerdings auch bereits im 4 Porti voin Frua. Auch in diesem befand sich die Pneumatik mit Hochdruckbremse und extrem kurzem Bremspedalweg. Ebenfalls gewöhnungsbedürftig, aber bei dem hohen Gewicht des Wagens durchaus angenehm war hingegen die sehr direkte und mit viel Unterstützung agierende Servolenkung.

Das Exemplar auf den Fotos hat die Fahrgestellnummer 121.002 und war damit jenes Exemplar, das 1971 in Paris ausgestellt war. Dieses Auto war mit dem 4,7-liter großen Achtzylinder bestückt, der auch im Maserati Indy 4700 arbeitete. Der zweite Prototyp, der 1974 gebaut wurde, war hingegen mit der 4,9-Liter-Maschine ausgerüstet. Weitere Unterschiede betreffen die Positionierung von Blinkern, Markenzeichen, Felgen, Rückleuchten und die Innenausstattung. Hartnäckig hält sich auch das Gerücht, dass noch ein drittes Auto gebaut wurde.