Citroën TPV

Bereits 1935 (ein Jahr nach dem Beinahe-Konkurs und dem Tod von Firmengründer André Citroën) gab Citroën-Generaldirektor Pierre Jules Boulanger an seine Konstrukteure die Order aus, ein anspruchsloses Auto für das gemeine Volk zu entwerfen: Es sollte sich um "vier Räder unter einem Regenschirm" handeln. Mindestens 50 km/h schnell, zwei Bauern in Stiefeln und einem Sack Kartoffeln Platz bieten und nicht mehr als 3 Liter Benzin verbrauchen. Die Bedienung sollte einfach und gut gefedert mußte es sein. Ein Korb voller Eier mußte eine Fahrt über schlechte Wege heil überstehen.

Ergebnis der Überlegungen war der TPV (Toute Petite Voiture). Eine Art stromlinienförmiger Drahtvogelkäfig mit lediglich einem Scheinwerfer (der sollte ausreichen), riesigem Rolldach, halbrunden Türen, an der Karosserie aufgehängten Hängematten als Sitzbänke und Scheibenwischern mit Handbetrieb. Dafür gab es keine Türgriffe oder Blinker. Die Karosseriebleche und das Fahrwerk waren aus Aluminium, die vier Schwingarme sogar aus Magnesium. Die Kotflügel als "Verschließteile" waren hingegen aus Stahlblech gefertigt. Aus Angst vor den deutschen Besatzern wurden kurz vor dem Krieg jedoch fast alle 250 TPV vernichtet. Nur vier Exemplare überlebten jedoch wie durch ein Wunder. Alle vier befinden sich heute in der Conservatoire Citroën

So wurde dieses Exemplar etwa Anfang der 90er Jahre auf einem Heuboden gefunden und wiederbelebt. Nach dem Krieg wurde das Projekt wieder aufgenommen, jedoch deutlich verfeinert: Das spätere Serienprodukt schließlich besaß dann zwei Scheinwerfer, Türgriffe und immerhin 9 PS.