Itala 35/45 HP "Peking-Paris"

Im Januar 1907 schrieb die Pariser Zeitung "Le Matin" mit der Frage "Wer ist bereit, noch in diesem Jahr eine Reise von Peking nach Paris im Motorwagen zu unternehmen?" das erste wirkliche Langstreckenrennen für Motorfahrzeuge aus. Rasch lagen 20 Meldungen vor, von denen fünf übrig blieben, als es ernst wurde.

Unter diesen war der Prinz Scipione Borghese mit seinem speziell für dieses Rennen gebauten Itala 35/45 HP. Mit von der Partie waren schließlich sein Fahrer Ettore Guizzardi und der Reporter Luigi Barzini, der für die Zeitungen "Corriere della Sera" und den "Daily Telegraph" über das Rennen berichtete. Gestartet wurde am 10. Juni 1907 in Peking. Die 16.000 Kilometer Route führte über Irkutsk, Omsk, Kazan, Moskau, St. Petersburg und Berlin nach Paris. Am 10. August 1907, also genau zwei Monate nach dem Start, steuerte Borghese den Itala dort als Sieger ins Ziel.

Die Holzspeichenräder waren mit Reifen von Pirelli ausgerüstet. Der Itala hatte hinten nur einen Sitz, der zwischen den riesigen Benzin- Ol- und Wassertanks eingeklemmt war. Das Fahrzeug benötigte auf der Strecke alle 950 Kilometer 300 kg Benzin und 100 kg Öl, weshalb an der Strecke Brennstofflager eingerichtet wurden. Zusätzlich nahm Borghese eine große Kiste mit Werkzeug, Ersatzteilen und einem Dutzend Reifen mit. Das Original-Fahrzeug befindet sich heute im "Museo dell'Automobile Carlo Biscaretti di Ruffia" in Turin.