Bertone Spiceup

Für den Genfer Salon 1969 fertigte Bertone eine Studie auf Basis eines BMW 2800. Der italienische Designer entfernte die Karosserie, kürzte den Radstand und baute eine halboffene sportliche Karosserie auf das Fahrgestell. Die Farbkombination in Hellgrün und Silber dürfte schon damals verwegen gewesen sein. Als techisches Highlight verschwand das Schiebedach im Überrollbügel. Der Name symbolisierte das Beste zweier Welten: "Spider und Coupé.

Nach der Messe verlor sich die Spur der Studie: Vermutlich wurde sie direkt von der Messe weg verkauft. 1974 taucht der Spiceup bei Auto Becker in Düsseldorf auf, wo ihn ein Sammler im Tausch gegen seinen Iso Rivolta erwirbt. Später wird die Studie in Holland für den Verkehr zugelassen und schrubbt in den Folgejahren 100.000 Kilometer im Alltagsverkehr runter. Schließlich landet der Wagen allerdings in einer Scheune und gammelt 30 Jahre vor sich hin. Die Außenfarbe war zwischenzeitlich zu Orange gewechselt und die giftgrünen Sitze waren schwarz lackiert worden.

2008 findet Paul Koots Profi-Restaurateure der Carrozzeria Granturismo, den Spiceup und baute den Wagen im Originalzustand von der Messe wieder auf. Über 2000 Stunden wurden in das Wrack gesteckt, bevor es wieder im alten Glanz erstrahlte. Die erste Ausfahrt ging dann zum Concorso an der Villa d'Este 2008, wo der Prototyp erstmals wieder vorgestellt wurde. Unsere Fotos entstanden 2010 auf der Techno Classica in Essen, wo der Wagen zum Kauf angeboten wurde.