Ford (USA) Mustang

Ford Mustang '1971

Das Modelljahr 1971 wurde zum Hoffnungsjahr für Fords Mustang und endete mehr als enttäuschend. Ford hatte sich dazu entschieden den einmal eingeschlagenen Weg fortzusetzen: Der neue Mustang war zwar in den gleichen Karosserievarianten erhältlich wie das Vorjahresmodell (Hardtop-Coupé; Sportsroof; Convertible; Grande, Mach I), war jedoch in allen Dimensionen wieder ein wenig gewachsen: Bei Länge und Breite betrug der Zuwachs ca. 6 cm, die Höhe blieb gleich. Das sorgte für sportliche Proportionen, wobei auch die neuen Preise sportlich ausfielen: Jedes Modell kostete ca. 200,- Dollar mehr als der unmittelbare Vorgänger!

Das Motorenangebot war weiter zusammengestrichen worden: Es gab nur noch einen 6-Zylinder mit 250cid ("Code L") und die beiden "Boss 302"- und "Boss 429"-Motoren waren weggefallen. Der Einsteiger-V8 mit 302cid ("Code F") wurde nun mit 10 PS weniger angegeben. Das gleiche Schicksal ereilte den 351er "Windsor" mit Zweifachvergaser ("Code H"). Auch dieser hatte 10 PS verloren. Dem 351er-V8 ("Cleveland") mit Vierfachvergaser ("Code M) wurden nunmehr 285 SAE-PS zugeschrieben. Nur die beiden 428er Cobra-Jet (unmehr "Code C") und Super-Cobra-Jet (nunmehr "Code J") erstarkten sogar auf 370 bzw. 375 SAE-PS. Die Lücke zwischen dem "Cleveland" und dem "Cobra-Jet" füllte der einzige neue Motor, der "Boss 351 High Output-V8" mit Vierfachvergaser ("Code R"), der 330 SAE-PS leistete und ausschließlich im Sportsroof Boss 351 zu einem Komplettpreis ab 4.124,- Dollar verbaut war. Der beliebte Mach I war weiterhin mit allen 8-Zylinder-Motoren außer dem "Boss 351"-Triebwerk lieferbar.

Doch die Mischung aus neuer Karosserie und zusammengestrichener Motorenpalette erwies sich als nicht zielführend: Nur 149.678 Mustangs und damit über 30.000 Exemplare weniger als im Vorjahr wurden 1971 produziert. Ford reagierte zum Modelljahr 1972 mit weiteren Sparmaßnahmen bei den Motoren. Historisch ist zudem zu vermerken, dass 1971 zum letzten Mal werksseitig die großen 7-Liter-Motoren unter der Haube verbaut wurden.

Ford Mustang '1972

Auf das schlechte Verkaufsergebnis des Modelljahrs 1971 reagierte Ford mit Preissenkungen! Alle Modelle wurden wieder ca. 200,- Dollar billiger! Optisch änderte sich praktisch nichts, sieht man von den Plastik-Stoßstangen ab, die nunmehr alle Modelle zierte (1970 serienmäßig nur beim Sportsroof). Für mehr Aufmerksamkeit sorgte da schon die Umstellung der Leistungsangaben von SAE- auf Netto-Werte. Dies machte den Vergleich mit europäischen Automobilen leichter und zeigte, dass auch die bisherigen Muscle-Car-Motoren nur mit Benzin liefen.

Motorisch war darüber hinaus eine weitere Streichung von Optionen zu vermerken. Die 7-Liter-Triebwerke 429 Cobra-Jet und 429 Super-Cobra-Jet fielen ersatzlos weg. Das gleiche Schicksal ereilte den "351er Cleveland-V8" mit Vierfachvergaser. Dieser war allerdings schon im Modelljahr 1971 durch einen "351er Cobra-Jet" mit Vierfachvergaser und 275 PS ersetzt worden. Statt der ebenfalls weggefallenen "Boss 351"-Engine gab es nunmehr einen in der Leistung angehobenen "351er Cleveland High Output", der mit 266 Netto-PS angegeben war, jedoch nur ein Drehmoment von 301 lbs statt 370 lbs beim "Boss 351" entwickelte.

Trotz der Preissenkungen war der weitere Niedergang nicht aufzuhalten: Gerade einmal 125.093 Mustangs verließen im Modelljahr 1972 die Werkshallen. Die Zahl für den Boss 351 wurde dabei nicht gesondert ausgegeben.

Ford Mustang '1973

1973 hatte man bei Ford keinerlei Idee mehr, wie der als übergewichtig und zu groß kritisierte Mustang marketing-technisch noch einmal neu beworben werden konnte. Hinzu kam im Laufe des Jahres die Ölkrise. Erstes "Opfer" war der "High Output"-351er-Motor, der nicht mehr angeboten wurde. Der "Cobra-Jet-V8" ("Code Q") wurde zwar nur noch mit 248 Netto-PS angegeben, war aber weiterhin lieferbar. Ansonsten änderte sich am Motorenprogramm nichts. äußerlich gab es im Laufe des Modelljahres nur einen neuen Gittergrill, statt des bisherigen Wabengrills.

Im Laufe des Jahres sickerten Meldungen von einem völlig neuen, deutlich kleineren Mustang ohne V8-Motoren durch, was dann doch noch einige Käufer animierte, sich noch einen der alten Mustangs zu sichern. Immerhin 134.867 Exemplare und damit ca. 9.000 Mustangs mehr als im vorherigen Modelljahr, konnten schließlich abgesetzt werden. 1974 erschien dann der völlig neue Mustang II, der ca. 35 Zentimeter kürzer ausfiel und zunächst tatsächlich nur noch mit 4- und 6-Zylindermotoren lieferbar war.