Solo 750

Das Fahrzeug mit dem kürzesten Radstand überhaupt dürfte der Solo 750 gewesen sein. Es handelte sich um ein sehr kleines fahr- und schwimmfähiges Amphibienfahrzeug aus Sindelfingen bei Stuttgart mit zwei Sitzen und kleiner Pritsche hinter den Sitzen. Basis war die T-20 Lenk- und Bremseinheit von der Borg-Warner-Gruppe aus den USA. Diese wirkte auf 6 kleine Räder mit Niederdruckreifen, von denen die je drei rechten oder linken jeweils gesondert abgebremst werden konnten. Auf diese Weiswe wurde gelenkt wie bei einem Panzer und der Wendekreis betrug nur 3,5 Meter!

Der Motor war ein 2-Zylinder-Zweitakt-Aggregat aus dem Hause Solo, welches aus nur 430 ccm immerhin 20 PS mobilisierte. Der Antrieb erfolgte über alle sechs Räder, auch im Wasser. Das grobe Profil sorgte bei Drehungen für einen gewissen Vortrieb, wobei stärkere Strömungen jedoch tunlichst gemieden werden sollten. Auf der Straße - der Solo war dank einer vorderen Scheibenbremse zulassungsfähig (!) - erreichte das Gefährt immerhin 48 km/h, wobei die Kraftübertragung über eine stufenlose Variomatik erfolgte.

Der Kaufpreis des Solo war jedoch trotz der sehr einfachen Bauweise enorm hoch. Im letzten Jahr seines Baus 1981 betrug dieser happige DM 13.500,-. Für das gleiche Geld konnte man im selben Jahr auch einen zweitürigen Audi 80 (DM 13.660,-), einen zweitürigen Ford Taunus (DM 12.600,-) oder einen VW Golf GL (DM 12.805,-) erwerben! Dieser finanziellen Hürde zum Trotz konnten in knapp 10 Jahren nach Herstellerangabe immerhin 96 Exemplare verkauft werden, von denen 2001 immerhin 11 noch in Deutschland zugelassen waren. 10 Exemplare gingen in den nahen Osten, von denen jedoch nur 8 ankamen. Zwei Stück verschwanden auf dem Transport hinter dem Eisernen Vorhang ...