Bugatti (I) PM 1

Im Zuge der Entwicklung des Bugatti EB 110 GT gab es mehrere Aufträge seitens Romano Artioli und Paolo Stanzani für einen Entwurf der Karosserie, nachdem der Erstentwurf von Marcello Gandini als unbefriedigend angesehen wurden. Beauftragt wurden Paolo Martin, Giorgetto Giugiaro und Nuccio Bertone. Bertone zog sich vorzeitig aus dem Wettbewerb zurück. Giugiaros Entwurf hingegen wurde als nicht geeignet eingeschätzt. Es blieb letztlich daher bei Gandinis Entwurf, der umfangreich überarbeitet wurde.

Das technisch interessanteste Projekt war jedoch jenes von Paolo Martin. Sein Entwurf litt jedoch unter dem Zeitdruck des Gesamtprojekts.

Paolo Martin wurde erst Ende März 1989 gebeten, einen Entwurf anzufertigen. Highlight des schließlich als Holz- und Harzmodell im Maßstab 1:1 entstandenen Prototyps war das Konzept der Öffnung: Während der vordere Teil der Kanzle mit der Windschutzscheibe komplett oben geklappt werden konnte, fuhr der gesamte hintere Bereich der Fahrerkanzel auf Schienen nach hinten. und gab den Zutritt frei! Durch Weglassen dieses hinteren Teils wäre auch eine Barchetta realisierbar gewesen. Technisch anspruchsvoll war auch das Lenkrad ohne Lenksäule, welches durch zwei sychrone Schwungräder an den Armlehnen ersetzt worden war.

Zu einer Realisierung als Aufbau auf einem fahrfertigen EB 110-Chassis kam es leider mangels Zeit nicht mehr. Die Holzversion des Entwurfs wurde jedoch als "PM 1" unter anderem auf dem Turiner Salon 1994 präsentiert.