McLaren M6 GT

Bruce McLaren war nicht nur ein begnadeter Rennfahrer, sondern auch ein brillianter Ingenieur. Er hatte 1964 sein eigenes Rennteam aus der Taufe gehoben und plante für das Ende des Jahrzehnts einen Einsatz beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Hier war allerdings der Einsatz eines geschlossenen Fahrzeugs notwendig, welches überdies laut einer Auflage der FIA in einer Stückzahl von mindestens 50 Exemplaren produziert sein musste. Dies war zuviel für die kleine Firma. So blieb es bei zunächst einem einzigen Prototyp (Chassis-Nr. BMR6GT-1; Kennzeichen: OBH 500H), der schließlich von Bruce McLaren bis zu seinem überraschenden Tod selbst gefahren wurde.

Das Projekt war überaus ambitioniert gewesen: Man hatte bei McLaren in nur 11 Wochen das bekannt gute Monocoque-Chassis des M6B mit einer geschlossenen GT-Karosserie mit Flügeltüren überzogen. Die Aufhängung erfolgte an Double Wishbones. ALs Motor kam der 5,7 Liter große V8 con Chevrolet zum Einsatz, welcher immerhin 370 PS entwickelte.

Da ein Einsatz in der Gruppe 6 oder der Gruppe 4 (25 gebaute Exemplare) jedoch nicht realistisch waren, beschloss McLaren das Fahrzeug als Straßen-Sportwagen zu vermarkten. Er fuhr den Prototyp fortan selbst auf der Strasse, um Verbesserungen für eine Serienproduktion zu entwickeln. Es entstanden allerdings nur zwei weitere Original-Fahrzeuge (Chassis-Nummern: 'M6GT 50/17' und 'GT - 1969 E', die von Trojan gebaut wurden. Mit dem Tod des Rennfahrers am 02. Juni 1970 in Goodwood starb allerdings auch das Projekt 'Straßen-Sportwagen'. 'OBH 500H' ging nach dem Tod von McLaren an den Rennfahrer Dennis Hulme, der es nach Neuseeland verbrachte, wo es einige Jahre im Auckland Museum of Transportation stand. Später ging der Wagen in die Matthews Collection in die USA.

Insgesamt wurden sechs weitere McLaren M6 und McLaren M12 zu GTs umgebaut. Mein Fotomodell gehört zu diesen später umgebauten Modellen und trägt die (nicht originale) Chassis-Nummer BRM-M6GT2.