Bentley Pacey-Hassan

1931 wurde Bentley an Rolls-Royce verkauft. Chef von Bentley war damals Woolf Barnato, sein ChefingenieurWally Hassan. Letzterer hatte für seinen Chef einen bemerkenswerten Monoposto mit dem 6½-Litre-Motor gebaut (der berühmte Bentley Barnato-Hassan), der viel Aufsehen erregt hatte. Unter anderem wurde Bill Pacey auf diesen aufmerksam und fragte an, ob Pacey und sein Partner Wally Saunders auch ihm einen Monoposto mit Bentley-Technik bauen könnte. Allerdings sollte dieser leichter sein und die neueste und speziell präparierte Technik unter der Haube tragen.

Der erste Einsatz des neuen Rennwagens sollte in Brooklands beim 1936er Easter Meeting sein. Pacey und Saunders bauten einen neuen, völlig eigenständigen Rahmen und platzierten den Motor möglichst tief in diesem. Letzterer wurde darüber hinaus mit Plättchen unter dem Zylinderblock versehen, die die Verdichtung zunächst auf 6:1 reduzierten. Dies war wichtig, da zur Handicap-Einstufung zunächst langsame Runden gedreht werden sollten. Nach der Einstufung wurden die Plättchen weggenommen und die Verdichtung steig auf 12:1. Dies führte zu einem überlegenen Sieg von Pacey beim Easter-Rennen mit einem Schnitt von 129,03 mph (208 km/h). Weitere eindrucksvolle Platzierungen im Jahr 1936 folgten, bis der Motor platzte und durch ein 3-Litre-Aggregat mit Kompressor ersetzt wurde. Mit diesem Motor war der Wagen ähnlich schnell wie zuvor und fuhr weitere Rennen.

Pacey zog sich 1937 vom Rennsport zurück und der Pacey-Hassan-Bentley wurde nach dem Krieg von Geoffrey Kramer zu einem Straßen-und Rundstrecken-Sportwagen umgebaut. Der Wagen kam in die Hände von Peter Morley, der die originale Karosserie nachbaute und den Wagen mit hydraulischen Bremsen sowie wieder mit einer 4,5-Litre-Maschine ausrüstete. Anschließend kam der Wagen Anfang der 70er Jahre in diesem Zustand in die Fuad Majzub-Sammlung, wo er viele Jahre blieb. 2008 wurde das Fahrzeug dann nach Japan verkauft, bevor es 2013 nach Deutschland kam.