Ferrari 275 S Barchetta "Touring" (0030MT)

Die ersten Straßen-Ferraris mit dem "long Block"-Zwölfzylinder von Aurelio Lampredi waren zwei Ferrari 275 S. Diese wurden für die Mille Miglia 1950 gebaut und waren mit Barchetta-Karosserien von Touring ausgestattet. Dieses Exemplar mit der Chassis-Nr. 0030MT wurde ca. 1955 mit einem Spider-Aufbau von Scaglietti versehen. Da zudem beide Exemplare des Ferrari 275 S kurze Zeit nach ihrer Präsentation mit einem Motor des Typs 340 (4,1 Liter Hubraum) ausgerüstet wurden, wird dieses Fahrzeug heute in der Literatur auch häufig als 'Ferrari 275 S/340 Spider Scaglietti' bezeichnet.

Die Mille Miglia 1950 endete für 0030MT vorzeitig mit einem Ausfall. Auch das Schwesterfahrzeug beendete das Rennen - allerdings nach einer zwischenzeitlichen Führung - nicht. Dieses Exemplar wurde nach der Umrüstung auf die 4,1-Liter-Maschine an Giannino Marzotto verkauft, der erneut an der Mille Miglia teilnahm, jedoch auch 1951 ausfiel. Der Ausfall entmutigte den Italiener jedoch nicht. Er nahm auf 0030MT in der Folge mit gutem Erfolg an diversen Rennveranstaltungen teil. 1951/52 erhielt der Wagen eine neue Karosserie von Fontana aus Padua. Es folgten diverse weitere Einsätze, wobei bemerkt werden soll, dass 1953 der dritte Einsatz bei der Mille Miglia mit Gianfranco Comotti und Giannino Marzotto am Steuer und der dritte Ausfall folgten. Die weiteren Einsätze in 1952 waren abgesehen von einem zweiten Platz im Gesamtklassement beim VI. Coppa d'Oro delle Dolomiti ebenfalls enttäuschend. Es hagelte einen Ausfall nach dem anderen. 1954 sollte der vierte Start bei der Mille Miglia unter Angelo Bacchini erfolgen, aber dann doch abgeblasen.

Ca. 1955 erfolgte dann der Umbau zum Spider durch Scaglietti. Es folgten mehrere Eignerwechsel innerhalb von Italien, bevor 1958 der Verkauf über den großen Teich an Carroll Mills erfolgte. Dieser gab den Wagen 1961 an Peter Markowski aus Vergennes, VT, USA, weiter, der 0030MT erst 1999 wieder abgab. Anfang des neuen Jahrtausends fand der Ferrari seinen Weg nach Deutschland, wo er sich auch heute ('2013) noch befand.