Mercedes-Benz 300 SLR "Le Mans"

Um die Wirkung der beileibe nicht überzeugenden Bremsen beim 300 SLR zu verbessern, kamen die Techniker bei Daimler-Benz auf eine sehr spezielle Lösung: Beim 24 Stunden-Rennen in Le Mans präsentierte man die hydraulische Luftbremse! Dabei handelte es sich um eine 0,7 Quadratmeter große Klappe hinter den Sitzen, die - am Heckteil des Rahmens befestigt - hydraulisch beim Bremsen aufgestellt wurde. Diese Klappe allein erlaubte eine Verzögerung von 3 m/s². Angenehmer Nebeneffekt war eine stabilisierende Wirkung des Hinterwagens beim Bremsen durch den erzeugten Abtrieb.

Obwohl die Autos aus Untertürkheim damit den Konkurrenten in Le Mans weit überlegen waren und praktisch uneinholbar führten, ging in Le Mans 1955 der Stern eines anderen Autos auf: Der des Jaguar D-Type. Der tragisch Unfall von Pierre Levegh, dessen Motor nach einer Berührung mit der Leitplanke und anschließendem Unfall aus dem Auto in die Zuschauerränge flog und 87 Menschen tötete, verhinderte den Triumph beim 24-Stunden-Klassiker. Nach dem Unglück wurden die übrigen Fahrzeuge von der Konzernleitung zurückgezogen.