VW (D) Iltis "Paris-Dakar"

Als 1980 zum zweiten Mal 90 Motorräder, 115 Autos und 10 Trucks auf ihren halsbrechischen Tripp von Paris nach Dakar aufbrachen, waren auch vier Teams aus Wolfsburg dabei. Diese saßen dabei in einem nur mäßig vom Serien-Fahrzeug abweichenden VW Iltis, wie er zu hunderten unter anderem von der deutschen Bundeswehr gefahren wurde. Seitens der favorisierten Franzosen Bernard und Claude Marreau in ihrem von einem Formel 2-Renault-Motor angetriebenen Buggy gab es denn auch nur Spott oder zumindest mitleidiges Lächeln.

Doch der VW hatte seine Qualitäten: Die wesentlichen Zutaten waren ein auf 110 PS getunter Motor, was jedoch das Werk noch Jahre später dementierte. Man wollte sich den Nimbus des siegreichen Serien-Fahrzeugs nicht nehmen lassen. Hinzu kamen eine große Bodenfreiheit und ein extrem kurzer Radstand. Ernsthafte Chancen auf den Sieg rechnete man sich auch bei VW nicht aus, man wollte eigentlich nur mit der französischen Armee ins Geschäft kommen.

Das unglaubliche geschah: Der eigentlich nur als "Wasserträger" mitfahrende Kottulinsky führte trotz Orientierungsproblemen nach Ausfall seines Kompasses bald das Feld vor seinem von Problemen geplagten Teamkollegen Zaniroli an und gewann schließlich am 23. Januar 1980 die härteste Rallye der Welt. Spitzenfahrer Ragnotti wurde Vierter und Gumpert sogar noch Neunter.

Gekauft hat die französische Armee den Wagen trotzdem oder gerade wegen des schmählichen Sieges später jedoch nicht.