Mathé-Porsche Fetzenflieger

Der Fetzenflieger war eine Eigenentwicklung des einarmigen Rennfahrers und Tüftlers Otto Mathé. Ein Porsche 1500 ccm-Werks-Rennmotor, später sogar ein "Fuhrmann"-Motor aus dem Porsche 356 A Carrera GT fand in einem selbst gefertigten Chassis Platz. Fertig war der Rennwagen! Als Besonderheit konnte der Fetzenflieger je nach Rennserie, in der er starten sollte, schnell umgebaut werden. Eigentlich handelte es sich um einen Formel 2 Monoposto. Nach Anbau von Kotflügeln, Beleuchtung, eines zweiten Sitzes und eines Reserverades war der Wagen auch in anderen Rennserien einsetzbar. Auf den Fotos sind beide Ausbaustufen zu sehen. Bekannt ist etwa der Einsatz dieses Fahrzeugs in Sandbahnrennen. Das Gewicht betrug als Monoposto nur 395 Kilo, mit Anbauteilen ebenfalls nur 490 Kilogramm.

Die Gangschaltung war links angeordnet, da Mathé seinen rechten Arm nicht bewegen konnte. Um in Kurven das Lenkrad "festzuhalten", presste sich der Rennfahrer mit der Brust dagegen. Seinen Beinamen erhielt der Wagen übrigens von dem "Luftfilter" Marke Eigenbau: Um die Zündkerzen möglichst schnell wechseln zu können, fehlten die seitlichen Motorraumabdeckungen. Statt dessen war hier Stoff gespannt, der gleichzeitig als Luftfilter diente. Bei Fehlzündungen kam es gelegentlich dazu, dass der Stoff sich entzündete und dann in Fetzen auf der Rennbahn landete.

Der Fetzenflieger war der erfolgreichste Rennwagen aus Österreich in den 50er Jahren und ist im Übrigen heutzutage im überaus sehenswerten Museum Prototyp in Hamburg 'hautnah erleb- und anschaubar' (O-Ton Museum Prorotyp).