Bentley Marker Jackson Special "Mother Gun"

"Old mother gun" (Chassis ST 3001) war ein von Wolf Barnato und Bernhard Rubin 1928 in Le Mans gefahrener spezieller Bentley mit 4,5-Liter-Maschine. Der Name rührte vom Reim "S-T-Three-O-O-One - Old mother gun". Leider war "Old mother gun" in Führend liegend in den berühmten White House Corner Crash verwickelt und fiel aus.

Ca. 1932 ließ sich Richard Marker von Robin Jackson aus Brooklands seinen Bentley 6,5-Liter-Saloon in einen enormen Rennwagen umbauen. Das Fahrzeug war allerdings nicht mit einem Kompressor ausgestattet. Dieser Wagen wurde ebenfalls als "Old mother gun" bekannt. Später wurde der Wagen noch mehrfach umgebaut und wurde schließlich zum so genannten "Bentley Marker Jackson Special", der 1937 in Brooklands unter Kit Baker-Carr seine schnellste Runde mit erstaunlichen 134,97 mph absolvierte.

Diese letzte Version von "Mother Gun" (das "Old" ist über die Zeit mehr oder weniger verschwunden ...) wurde Ende der 80er Jahre von Vintage-Bentley-Experte Stanley Mann und Vaughan Davis auf Basis eines 6,5-Litre-Chassis von 1927 nachgebaut und nahm 1992 und 1996 an diversen Rekordversuchen und Vintage-Rennen teil. Am 27. Mai 1996 erreichte der Wagen beim Brooklands Action Day in Millbrock dabei (wieder) eine Geschwindigkeit von 134 mph!

Der Wagen wird heute bei Stanley Mann in England regelmäßig gewartet und weiter entwickelt. Zwischenzeitlich hat der Wagen durch Anbringung von Cycle-Wings (Kotflügeln), Lampen und Bremslicht eine Straßenzulassung. Der Motor wurde nach fast 150 Renneinsätzen durch Tausch des oberen Zylinder-Banketts und der Zylinder auf 8 Liter Hubraum aufgestockt. Damit ist nun eine Höchstgeschwindigkeit von ca. 240 km/h möglich.