Classic Days Schloss Dyck
Trips Memorial 2011

Urlaub für Oldtimer und Fahrer

Zum sechsten Mal war das vielleicht bedeutendste Wasserschlos des Rheinlandes Austragungsort des wohl größten Oldtimer-Eventes in Deutschland. Die Classic Days auf Schloss Dyck luden wieder zum staunen und genießen.

Ein bißchen Kritik

Handeln wir schnell die (wenigen) Kritikpunkte ab, bevor wir zum Wesentlichen kommen.

Im fünften Jahr in Folge wurden die Preise erhöht! Man wollte den Zuschauern dies als Konzept verkaufen, da man die Preise an der Tageskasse deutlich erhöhte und im Vorverkauf beibehielt. Doch untern Strich bedeutete es einfach Mehreinnahmen auf Seiten der Stiftung und Mehrausgaben bei den Besuchern. Zugegeben, das Gebotene ist nach wie vor jeden Cent wert und der Erlös kommt der Stiftung für das Schloss zu Gute, aber vor vier Jahren kam man für zwanzig Euro noch mit Frau und Kind zum Event und hatte noch zwei Euro für etwas zu trinken übrig. Im Vorverkauf reichten dieses Jahr zwanzig Euro (inklusive zwingend notwendigem!) Versand der Karte nicht mehr für eine einzelne Person. Strenge 27,00 Euro mussten für eine Karte (inklusive Fahrerlagerzutritt) im voraus entrichtet werden. Zudem werden für das Verschicken der Karte(n) im einfachen Brief "Versandkosten" von satten 4,95,- Euro fällig. Das verdient das Prädikat 'Abzocke'.

Dies wäre nicht so schlimm, wenn das Gebotene ebenfalls zulegen würde, aber hieran mag man durchaus Zweifel hegen. Seit den vierten Classic Days im Jahr 2009 ist die Größe des von Autos benutzten Platzes in der Orangerie deutlich zurück gegangen. Dieses Jahr standen vor der Orangerie-Lounge nur noch zwei Fahrzeuge, eines davon (ein Rolls-Royce Silver Ghost) war bereits vorletztes Jahr Teilnehmer. Unterhalb des etwas höher gelegenen Platzes, wo vor zwei Jahren noch jede Menge Bentley und Bugatti parkten, war dieses Jahr nur staubiger Boden aber kein edles Blech mehr zu besichtigen. Gleiches galt für die Befestigung oberhalb des Burggrabens und auch auf der Picknick-Insel war heuer eine deutlich verringerte Anzahl von Automobilen zu sehen. Gefühlt hatte auch die Qualität der potentiellen Concours-Sieger abgenommen, aber dieser Eindruck konnte bei einer Durchsicht der Bilder aus den verschiedenen Jahren nicht bestätigt werden.

Auch dieses Jahr konnten wir feststellen, dass etliche Fahrzeuge außerhalb des eigentlichen Concours d'Elegance (erneut ein FIVA-A-Event) in den letzten Jahren auf Schloss Dyck waren. Kein wirkliches Manko, aber wir wiederholen noch einmal unseren Wunsch aus dem letzten Jahr seitens der Organisation ein paar Einladungen auszusprechen und vielleicht ein oder zwei spezielle Themen zu bestücken.

Was sich leider ebenfalls nicht um einen Millimeter verbessert hat, war das Programmheft: Din A5, Schwarz-Weiß, kein einziges Foto außerhalb der Werbung, praktisch keine Informationen zu den Automobilen, drei Euro. Im besten Fall erfährt man die Startnummer, den Namen von Fahrzeug und Fahrer, das Baujahr (des Autos natürlich!), den Hubraum und die PS-Zahl, im schlechtesten Fall hieß es: "Toyota, k.A., k.A, k.A, k.A". Das Heftchen kann man sich schenken.

Leider gibt es auch bei den Fahrzeugen selbst nicht mehr, teilweise sogar noch weniger Informationen. Die Schilder vor den Concours-Teilnehmern zeigten gar nur die Teilnehmernummern. Die Website der Classic-Days müht sich übrigens gar nicht erst mit Teilnehmern. Dort gibt es nur Werbeaussagen. Noch nicht einmal die Sieger der letzten Jahre sind zu finden. Das ist richtig schwach ...

Dass die Orga es besser kann, wurde in den ersten beiden Jahren der Veranstaltung unter Beweis gestellt. Ein farbiges Din A4-Programmheft, ebenfalls drei Euro Anschaffungspreis mit Fotos zu jedem Teilnehmer. Auch die Website hatte nach unserer Erinnerung damals noch mehr Infos zu den Teilnehmern bereit gestellt.

Ein weiterer Kritikpunkt betraf dieses Jahr das Wetter: Am Samstag regnete es fast durchgängig, das dürfte etliche potentielle Gäste abgeschreckt haben. Hierfür kann aber selbstverständlich das ehrenamtliche Team der Organisation nichts.

Was hingegen als gelöst betrachtet werden kann, ist die Parkproblematik. War letztes Jahr bereits die Anfahrt entzerrt. wurden die Zuschauer dieses Jahr gleich auf große Parkplätze geleitet, von wo man mit dem Shuttle-Bussen zum Event gefahren wurde. Einwandfrei!

Der totale automobile Überfluss

Am Sonntag gab es im Gegensatz zum Vortag Kaiserwetter. Die Wetterdienste waren sich im Vorfeld nicht ganz einig, ob es Sonntag auch noch regnen sollte, schließlich gab es jedoch durchgängig Sonnenschein bei angenehmen Temperaturen um 25 Grad Celsius. Auch hierfür dürfte das Orga-Team nicht verantwortlich gewesen sein, trotzdem "Danke!".

Ansonsten gab es wieder jede Menge schönes Blech, seltene Rennwagen und vor allem unglaublich viele Klassiker und besondere Automobile zu sehen. Allein die Clubs hatten wieder tausende wertvoller und seltener Fahrzeuge nach Jüchen verfrachtet und fotogen in den Miscanthusfeldern geparkt. Der Rolls-Royce-Club Deutschland hatte einen prominenten Parkplatz direkt neben der Hauptallee und es waren sogar noch mehr klassische Bentleys vor Ort, als im letzten Jahr. Um es nach der obigen Kritik einmal deutlich auszusprechen. Selbstverständlich sind die Classic-Days eine lange Anreise und den Eintritt nach wie vor mehr als wert.

Die Fotos unten und auf den folgenden Seiten mögen einen kleinen Eindruck des Automobilen Überflusses bei den Classic-Days geben.

Auf den folgenden Seiten haben wir die wichtigsten und schönsten Teilnehmer zusammengestellt und wollen diese auch ein wenig vorstellen. Viel Spaß!