Maserati 350 S

Eigentlich hatte Maserati 1956 mit der Produktion des 250F, des 300 S, des 250 S, des 200 S, des 150 S und des A6G/54 genug zu tun. Trotzdem fand man noch Zeit sich um die Entwicklung des späteren 3500 GT, des 250F T2 und des 450 S zu kümmern. Weil dies alles aber nicht reichte, fand man auch eine Lücke bei den Rennsportwagen und stellte 1956/57 noch drei Exemplare eines Werks-Rennwagens mit der Bezeichnung 350 S unter dem internen Code 'Tipo 53' her.

Der Motor des 300 S hatte sich als schwierig weiterzuentwickeln erwiesen, weshalb man versuchte den Motor des 3500 GT für Rennen aufzubereiten. Die Karosserie entsprach dem 300 S, lediglich zwei kleine Höcker auf der Motorhaube zeugten vom größeren Motor. Der erste Einsatz sollte beim Rennen in Dakar sein, wurde jedoch wegen technischer Schwierigkeiten abgeblasen. Bei der Mille Miglie 1956 starteten dann jedoch trotz aller Widrigkeiten Sterling Moss und Ed Jenkinson mit dem 350 S, kamen jedoch nicht ins Ziel. Um den Problemen auf die Spur zu kommen, wurden Tests mit Behra und Taruffi in Imola durchgeführt, die zu dem ernüchternden Ergebnis führten, dass der Wagen unter gewöhnlichen Umständen einfach drei Sekunden langsamer war, als ein 300 S.

Der erste 350 S (Chassis-Nr. 3501) wurde hiernach dem der Maschine des 450 S ausgerüstet und zu Chassis-Nr. 4501 umdeklariert. Ein zweites Modell (sn.3502) wurde an Piotti verkauft. Ein drittes Modell (sn.3503) erhielt eine 3,5-Liter V12-Maschine, erwies sich jedoch ebenfalls als Fehlschlag.

Das Fotomodell dürfte eine Rekonstruktion sein und war mit einer 3,7-Liter-Maschine aus dem Maserati Mistral ausgerüstet.