IAA Frankfurt 2011

Bei Cadillac gab es während der Pressetage den auf der Seite 2 gezeigten Cadillac Ciel zu sehen, der anläßlich des Concours d'Elegance von Pebble Beach 2011 erstmalig gezeigt wurde. Eine Serienfertigung des viertürigen Cabrios mit Hybridantrieb ist allerdings nicht vorgesehen.

Cadillac ist wohl die einzige Automarke, die konsequent nach unten statt nach oben strebt. Die Luxuskreuzer der Vergangenheit sind fast schon passé, die Mittelklasse das neue Ziel. Lediglich in Amerika gibt es mit dem DTS noch eine echte Luxuslimousine mit 5,30 m Länge. Eine erstaunliche Entwicklung, die irgendwo im Nirgendwo enden wird. Einstweilen gibt es aber immerhin noch attraktive Angebote in der Mittelklasse, wo der CTS-V mit über 500 PS und Kampfpreisen ab ca. 70.000,- Euro angeboten wird. Zu den bereits angebotenen Varianten Limousine und Coupé gibt es nunmehr auch den Station Wagon genannten Kombi.

Eine der in der Presse meist genannten, aber von den Zuschauern recht wenig beachteten Exoten auf der IAA 2011 war die chinesische Marke Changan. Der Auftritt in Halle 6.2 zwischen allerlei Zulieferern war allerdings nicht gerade professionell. Das chinesische Standpersonal sprach kaum ein Wort Englisch und die Messe-Hostessen wußten über die ausgestellten Fahrzeuge rein gar nichts zu erzählen. Prospekte oder Visitenkarten? Fehlanzeige. Dabei ist Changan in China schon einige Jahre am Markt und produzierte 2010 immerhin 189.523 Automobile. Das ist fast die Größenordnung von Citroën und Mazda im Reich der Mitte.

Die ausgestellten Fahrzeuge waren aber durchweg interessant, weshalb diese hier auch besprochen werden: Der erstmalig auf der IAA 2011 präsentierte Chagan EADO ist eine serienreife Limousine mit sechs Airbags, unabhängiger Radaufhängung und - man höre und staune - angeblich fünf Sternen im EURO-NCAP-Crashtest. Entwickler aus neun verschiedenen Ländern sollen es möglich gemacht haben. Der 1,6-Liter-Benziner soll 120 PS bei 6000 U/min entwickeln und nur 6,2 Liter Benzin verbrauchen. Ob der Motor die Euro 5-Norm schafft, war allerdings nicht angegeben. Die chinesische Presse überschlägt sich schon mit Lob und sieht den Changan auf einem Level mit beispielsweise dem Hyundai Excel. Der Einstiegspreis soll nur 10.000,- Dollar betragen, was dann vielleicht die eigentliche Sensation wäre. Die Angaben müssen noch bestätigt werden, aber insgesamt ein deutlicher, insbesondere auch formaler Fortschritt gegenüber früheren Angeboten aus China.

Ein anderers Concept-Car war der Changan Clover, der als Elektrofahrzeug von einer Lithium-Eisennitrat-Batterie angetrieben wird.